3D Produktvorschau Kurze Lieferzeiten Persönliche Beratung

Worin unterscheiden sich die verschiedenen Buchtests?

Bei der verfügbaren Fülle an Buchtest kann man ganz schnell den Überblick verlieren. Was vor kurzem noch noch neu war, ist heute schon wieder alt und dann kommen auch noch ständig neue Varianten auf den Markt (... die sich dann jedoch oft als "alter Wein in neuen Schläuchen" erweisen). 
Um nun die genau zum gewünschten Zweck passende Buchtest-Variante zu finden, soll dieser Vergleich eine Hilfestellung bieten. 
Doch vorab eine kurze Einleitung in dieses interessante Thema...


Was ist ein Buchtest?

Beim so genannten Buchtest geht es im Grunde immer darum, dass der Zuschauer ein Wort aus einem Buch auswählt, dieses aber nicht nennt, sondern sich nur merkt.
Der Zauberkünstler ist indes meist binnen weniger Sekunden in der Lage, den gewählten Begriff zielsicher zu benennen, als hätte er in den Gedanken des Zuschauers gelesen.
Das "Drum Herum" ist dann reine Schauspielerei, wodurch aus dem Ganzen schließlich eine unterhaltsame Mental-Routine wird. So lässt sich der Buchtest kurz und knapp zusammenfassen.


Wie funktioniert der Buchtest?

Für die Umsetzung des oben beschriebenen Grundeffektes gibt es - wie bereits angedeutet - viele unterschiedliche Trickprinzipien. Einige davon konnten sich etablieren und sind bei professionellen Zauberkünstlern gängige Praxis geworden, andere wiederum konnten sich nur sehr kurz am Markt halten und sind aufgrund fehlender Praxistauglichkeit größtenteils wieder verschwunden.

Fangen wir einmal beim Buch an. Jeder Buchtest funktioniert mit einem Buch, daran kommt man kaum vorbei. Hier lässt sich schon einmal eine erste Vorauswahl treffen, denn hierzulande dürfte die Mindestanforderung des Zauberkünstlers sein, ein deutschsprachiges Buch zu verwenden. Somit fallen die englischsprachigen Buchtests für den deutschsprachigen Raum meist schon einmal raus. Über den Wegfall der englischsprachigen Varianten tröstet die Tatsache, dass es die besten Buchtests auch in deutscher Sprache gibt, schnell hinweg (warum einen englischen Buchtest verwenden, wenn es das gleiche - gute - Trickprinzip auch in deutscher Sprache gibt?).


A Word in a Million

Und obwohl die Sprach-Auswahl bereits getroffen wurde, wenden wir uns zunächst dem beliebten "Word in a Million" zu, welcher sogar komplett Sprachunabhängig funktioniert. Warum? Ganz einfach - bei "Word in a Million" wird ein Hilfsmittel geliefert, welches man in jedes beliebige Buch einsetzen kann. Einzige Voraussetzung ist, dass das Buch einen Schutzumschlag hat. Das Hilfsmittel wird direkt unter dem Schutzumschlag platziert und schon kann es losgehen. 

"Word in a Million" ist in der Handhabung sehr einfach und hat zudem einen großen Vorteil, aber leider auch einen Nachteil gegenüber anderen Tricktechniken: 

- Vorteil ist, dass man den Zuschauern keine einzige Frage stellen muss. Man lässt sich einfach das Buch vom Zuschauer zurückgeben und schon weiß man, welches Wort ausgesucht wurde. 

- Nachteil ist jedoch, dass der Zuschauer das Wort vorher notieren muss. Dies lässt sich zwar für das Publikum plausibel erklären, indem man es so verpackt, als wolle man ausschließen, dass das gewählte Wort gleich wieder vergessen wird. Aber insgesamt ist es dann doch ein kleines Manko, denn bei diesem kleinen Zwischenschritt könnten die Skeptiker an präparierte Kugelschreiber und Kameras an der Decke denken... oder was dem Laien in seiner Unwissenheit noch so alles einfällt.

Nichts desto trotz ist "Word in a Million" ein verbreiteter und beliebter sowie sehr praxistauglicher Buchtest, der in vielerlei Hinsicht äußerst empfehlenswert ist. Zum einen ist da das gute Preis-Leistungs-Verhältnis zu erwähnen, und zum anderen die oben genannte Tatsache, dass man nahezu jedes normale Buch verwenden kann. Somit kann man auch - wenn einem der Sinn danach steht - gleich mehrere Bücher präparieren und vom Zuschauer vorab sogar ein beliebiges Buch wählen lassen. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass man mehrere Gimmicks kaufen muss.

Viele Profi-Mentalisten wollen jedoch nicht, dass der Zuschauer beim Buchtest etwas niederschreiben muss. Oft wird schon bei anderen Effekten geschrieben (z.B. Center-Tear) und der Zuschauer soll mit der Schreiberei ja nicht überstrapaziert oder gelangweilt werden. Abgesehen davon wird der Buchtest insgesamt noch erheblich stärker, wenn das ausgewählte Wort tatsächlich ausschließlich um Kopf des Zuschauers existiert. Und dies führt zu ein paar weiteren Varianten:


Gimmick-Buch Marke Eigenbau

Eine Tricktechnik die sehr preiswert umzusetzen und zudem ebenfalls mit fast jedem Buch möglich ist, ist die folgende: 

Man nimmt einen dicken Wollfaden und ein beliebiges Taschenbuch. Dann bohrt man ein sehr kleines Loch durch das Buch und zwar ziemlich weit oben und möglichst nah am Buchrücken. Das Loch muss so bemessen sein, dass der Wollfaden nur schwer hindurch passt. Der Wollfaden wird dann durch das Loch hindurch gefädelt und in einer lockeren Schlaufe verknotet. Für den Zuschauer soll es so aussehen, als hätte man das Buch lediglich mit einer Aufhäng-Möglichkeit versehen. Als Zauberkünstler hat man hiermit jedoch ein Buchtest-Gimmick in der Hand. Die Anwendung ist denkbar einfach. Der Wollfaden wird zunächst einmal straff gezogen. Dann öffnet man das Buch einen kleinen Spalt und hält es dem Zuschauer vor das Gesicht. Anschließend werden die Buchseiten durchgeriffelt und der Zuschauer soll an einer beliebigen Stelle "Stopp" rufen. An dieser Stelle wird das Buch nun erstmals ganz weit geöffnet - natürlich nur in Richtung des Zuschauers (... der Zauberkünstler kann zu diesem Zeitpunkt noch nichts sehen). Der Zuschauer wird aufgefordert, sich das erste Wort auf dieser Doppelseite zu merken, danach wird das Buch wieder geschlossen. Das Tückische daran ist, dass nun automatisch die geöffnete Buchseite markiert ist, denn durch das weite Aufklappen des Buches nach dem Stopp-Ruf wurde der Wollfaden in genau diese Doppelseite hinein gezogen und beim Schließen zwischen diesen Seiten eingeklemmt. Man kann jetzt beim Blick von oben genau sehen, wo das Buch nicht mehr exakt schließt. Nun muss diese Seite nur noch beiläufig geöffnet und das erste Wort betrachtet werden, schon kennt man das geheime Wort.

Diese Technik ist zwar sehr einfach und zudem auch noch preiswert umzusetzen, jedoch wird sie nur selten verwendet. Genau genommen hat diese Technik nur Nachteile, denn zum einen sieht das Buch mit dem oben angebrachten Wollfaden sehr verdächtig aus. Klar kann man im Vortrag prophylaktisch eine Erklärung liefern indem man sagt, dass das Buch am Reqisitentisch hängt... aber wirklich glaubhaft ist das natürlich nicht. 
Außerdem muss das Buch ja auch noch einmal geöffnet werden und das auch noch genau dann, wenn das Publikum besonders aufmerksam ist. Der "Entlarvungs-Faktor" dieser Technik ist daher sehr hoch. Dies führt zu den nächsten Varianten...


Mondlicht Zehntbuch

Der Mondlicht Buchtest (auch Zehntbuch-Buchtest genannt) und in den USA auch als Mother of Booktest bekannt, funktioniert ohne auffällige Präparation und ohne dass der Zuschauer etwas aufschreiben müsste. Der Zuschauer darf das Buch sogar selbst in die Hand nehmen und nach Belieben untersuchen. Hat sich der Zuschauer schließlich für ein Wort entschieden, muss er das Buch nicht einmal mehr zurück geben; es folgt einfach nur eine kurze Frage-Sequenz die zwar völlig unauffällig wirkt, in Wahrheit jedoch eine eiskalte und äußerst raffinierte Entschlüsselung ist. 
Direkt und unmittelbar ist dem Zauberkünstler das Wort bekannt und das obwohl es wirklich nur im Kopf des Zuschauers existiert und niemals ausgesprochen wurde. Dieser Buchtest hat es wirklich in sich und bietet großes Potential für Mentalisten. Der Mondlicht Buchtest ist daher zurzeit auch sehr beliebt im deutschsprachigen Raum. In vielen professionellen Mental-Routinen findet man genau diesen Buchtest.


Zuckerbrot Dreifach-Buchtest

Eine weitere raffinierte Variante ist der "Zuckerbrot Dreifach-Buchtest", welcher insgesamt - wer würde das vermuten - drei aufeinander folgende Buchtests in einem einzigen Buch miteinander vereint. Der erste Effekt läuft ziemlich ähnlich ab wie beim oben genannten Mondlicht Buchtest, allerdings ist die Mental-Routine danach noch lange nicht beendet. Sogleich folgen noch zwei weitere Sequenzen bei denen der Zauberkünstler zuerst ohne jegliche Fragerei ein Wort errät, welches der Zuschauer nur beim Durchrauschen der Seiten gesehen hat. 
Anschließend wählt der Zuschauer aus dem Buch lediglich eine Seitenzahl aus und schlägt ein anderes beliebiges Buch, das gerade zur Verfügung steht, an dieser gewählten Seite auf. Das erste Wort wird gelesen und auch dieses wird ohne jegliche Fragerei sofort vom Zauberkünstler genannt.

Die Flexibilität des "Zuckerbrot Dreifach-Buchtests" ist beeindruckend und macht diese Variante zu einem sehr interessanten Zauber-Requisit. Leider gibt es damit einhergehend auch ein kleines Manko gegenüber dem Mondlicht Buchtest, denn das Zuckerbrot Buch sollte vom Zuschauer nicht allzu genau untersucht werden. Es hält zwar einer kurzen Prüfung problemlos stand, aber würde man den Zuschauer längere Zeit mit diesem Buch alleine lassen, so könnte es durchaus passieren, dass er auf eine kleine Merkwürdigkeit aufmerksam wird.