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Theorie-Workshop: Erfolgreiche Charakterfindung für Zauberkünstler

Zauberkünstler machen sich Gedanken über Material und über Requisiten sowie über die jeweiligen Skripte bzw. Präsentationen. Doch nur wenige machen sich tatsächlich auch ausreichend Gedanken darüber, wen sie auf der Bühne überhaupt darstellen wollen - also welchen Charakter sie bei der Show einnehmen möchten. 

Zu wissen, welchen Charakter man bei der Zaubershow darstellt, spielt eine ganz entscheidende Rolle und wirkt sich nachhaltig auf das eigene Programm aus und natürlich auf dessen Erfolg. Die Charakterfindung sollte keinesfalls unterschätzt werden.

Doch was ist wichtig bei der eigenen Charakterfindung? Wir haben für Sie ein paar Punkte zusammengetragen:



Die eigene Persönlichkeit - Wer bin ich?


Was für ein Typ bin ich im "echten Leben"? Bin ich ein seriöser Banker oder eher der lockere Clown? Bin ich offen gegenüber anderen Menschen oder eher zurückhaltend? Bin ich etwas langsamer oder extrem aufgeweckt? All das sind persönliche Charakter-Eigenschaften die man "beherrscht" ohne sie erlernen zu müssen. Was liegt also näher, als sich auf der Bühne auch in diesem Muster zu bewegen? 
Sie sollten Ihre Persönlichkeit in der Zauberkunst zunächst immer erst einmal Ihren wahren Charakterzügen anpassen. Das steigert die Authentizität Ihrer Person und so auch das Sympathie-Empfinden des Publikums. Und wenn Sie dem Publikum sympathisch sind, steht einer erfolgreichen Performance sowieso nichts mehr im Wege.



Rollenspiel? Ist das sinnvoll?


Wenn man sich bereits ausführlich mit den eigenen Charaktereigenschaften beschäftigt hat, kann man sich als nächstes überlegen, welchen Charakter man letztendlich in der Zauberkunst einnehmen möchte oder könnte. Also entweder die Feinheiten definieren oder sich ganz neu erfinden. Hierfür gibt es im Grunde zwei unterschiedliche Möglichkeiten:

  • Das Schlüpfen in eine Rolle:
    Hier erfinden Sie Ihren Charakter neu und erschaffen eine eigene Kunstfigur, die bei Vorführungen in Erscheinung tritt. Ein Beispiel ist der liebenswerte Drache "Piff, the Magic Dragon", gespielt von John Van der Put. Das ist ein gutes Beispiel bei dem das Skript, das Kostüm und die benutzten Requisiten komplett an den eigenen Charakter angepasst wurden.

    Wer vom humorvollen Drachen noch nichts gehört hat, kann sich ein paar seiner Vorführungen ansehen – eine gute Lehrstunde in Sachen Charakterfindung. 
    (Hier der Link zum Video:  https://www.youtube.com/watch?v=HybdQUCepFw   ...bei dem dort gezeigten Kartentrick handelt es sich übrigens um "VDP" von John van der Put... erhältlich hier im Zaubershop von SteMaRo-Magic)

    Doch auch hier gilt: Der erfundene Charakter sollte mit den Eigenschaften Ihres echten Charakters einhergehen. Sonst wirkt er aufgesetzt und das nimmt einem oftmals die Glaubwürdigkeit beim Publikum.


  • "Ich bin einfach nur ich":
    Das ist natürlich auch eine Option und erleichtert es Ihnen ungemein, während einer Vorführung auch authentisch zu wirken. Hierbei ist es immer wichtig, sich bei jedem Schritt zu fragen: Würde ich das im "echten Leben" auch so machen? Würde ich diese Kleidung wirklich tragen? Passen diese Requisiten zu meinem "echten Ich"?

    Diese Wahl des eigenen Charakters ist wohl für die meisten Anfänger die beste Wahl, da man sich nicht verstellen muss und sich mehr auf die eigentliche Zauberei fokussieren kann.


Die Auswahl geeigneten Materials


Als nächstes stellt sich die Frage, welche Zaubertricks in das eigene Programm und zum eigenen Charakter passen. Das lässt sich meistens sehr schnell erfühlen. Logisch... ein cooler Mentalist wird in seiner Show sicherlich keine Ballontiere basteln. Genauso wenig wird ein lustiger Kinderzauberer die Gedanken seines Publikums lesen wollen. Selbstverständlich sind das Extrembeispiele und es ist nicht immer ganz so offensichtlich, was gut passt und was nicht. Deswegen ist es durchaus ein guter Weg, im Zweifelsfall eine Routine einfach mal in das Programm zu übernehmen und auszuprobieren um danach ganz selbstkritisch entscheiden zu können, ob es gepasst hat oder nicht. Hier werden Sie ziemlich schnell merken, ob der jeweilige Zaubertrick mit Ihrem Charakter harmoniert.



Kleidung und Requisiten


Die Auswahl des richtigen Outfits und der passenden Requisiten ist ebenfalls sehr wichtig und sollte mit bedacht getätigt werden, denn diese Wahl trägt viel zur Präsentation des eigenen Charakters bei. 

Im Beispiel "Piff" weiß man von der ersten Sekunde an, mit wem man es hier zu tun hat – und das ohne ein einziges gesprochenes Wort des Zauberkünstlers. Die Kleider- und Requisitenwahl trägt weiterhin zur Atmosphäre bei und sollte deshalb auf keinen Fall unterschätzt werden. 

Gerade bei den Requisiten wird leider oft nicht so viel Wert auf das Äußere gelegt, Hauptsache sie funktionieren. Doch das Publikum bemerkt unterbewusst genau, wenn etwas nicht zusammenpasst. Das senkt nicht nur Ihre Authentizität auf der Bühne, sondern schöpft auch Verdacht, dass das Geheimnis nur in den Requisiten liegt.



Abschließende Bemerkungen


Um sich auf der Bühne richtig wohl fühlen zu können, sollte man den Charakter einnehmen, in welchem man die beste Performance abliefern kann ohne verspannt zu sein. Den passenden Charakter hat man natürlich auch nicht von heute auf morgen gefunden, das ist ein langjähriger Prozess. Professionelle Zauberkünstler feilen oft über Jahre hinweg und über viele hunderte Vorführungen hindurch an den Feinheiten ihres Charakters. Auch hier gilt wieder das Prinzip "Trial and Error".

Also dann... viel Spaß beim Ausprobieren und viel Erfolg beim Vorführen!