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Was ist Kartenpuder und wofür wird es in der Zauberei benötigt?

Kartenpuder ist ein spezielles Pulver, mit dem man die Oberfläche von Spielkarten glatt und gleitfähig machen kann. Er wird auch häufig als Fächerpuder oder als Kartenpulver bzw. Fächerpulver bezeichnet. Im Englischsprachigen wird der Kartenpuder als Card Powder oder Fanning Powder bezeichnet. 

In den meisten Fällen besteht Kartenpuder aus Zinkstearat. Dies ist eine Chemikalie die zum Beispiel in der Kunststoffchemie als Stabilisator (z.B. für PVC) verwendet wird. Stearate sind im allgemeinen Salze der Stearinsäure und werden auch als Metallseifen bezeichnet... was aber für die Anwendung in der Zauberkunst weniger von Bedeutung ist.

Sehr wichtig ist es zu wissen, dass es im Umgang mit Kartenpuder ein paar Dinge zu Beachten gibt. Zwar ist Zinkstearat nicht giftig und bisher sind auch keine nennenswerten Gefahren für den menschlichen Körper bekannt, trotzdem sollte das Zinkstearat nicht in die Augen oder in die Atemwege gelangen, denn dies könnte Reizungen hervorrufen.

Unbedingt sollten größere Staubbildungen vermieden werden, denn wie man es von der bekannten Mehlstaubexplosion kennt, kann es auch bei dichter Aufnebelung von Kartenpuder zu einer Staubexplosion kommen - dabei kann u.U. schon ein Funke aus einer statischen Aufladung ausreichend sein, um die Staubpartikel zu entzünden. Übrigens: bei der Verbrennung entstehen giftige Dämpfe... also keinesfalls anzünden!


Auftragen des Kartenpuders

Kartenpuder kann auf unterschiedliche Weisen verwendet werden - je nachdem ob man ein gesamtes Kartenspiel präparieren möchte oder ob nur eine kleine Stelle auf einer Spielkarte präpariert werden soll.

Wenn gleich ein komplettes Kartenspiel mit Kartenpuder präpariert werden soll, funktioniert das am einfachsten wie folgt: Man nehme eine Papiertüte (z.B. vom Bäcker) und pustet diese mit Luft komplett auf. Dann werden die Spielkarten in die Tüte gelegt und anschließend ca. eine Messerspitze Kartenpuder darüber verteilt. Danach wird die Papiertüte verschlossen und ca. eine Minute lang leicht geschüttelt bis dass sich der Kartenpuder gleichmäßig über alle Spielkarten verteilt hat. Zuletzt wird geprüft, ob die Spielkarten die gewünschten Gleit-Eigenschaften aufweisen und falls nicht, kann die Prozedur wiederholt werden, so lange bis die Karten perfekt sind.

Wenn hingegen nur einzelne Teilbereiche der Karten präpariert werden sollen, so wird zunächst ein Stofftuch (z.B. Stofftaschentuch) benötigt. Das Tuch wird auf dem Tisch ausgebreitet und etwas Kartenpuder wird in die Mitte des Tuches gelegt. Dann wird das Tuch so zusammengefaltet, dass sich daraus eine Quaste ergibt, in welcher sich der Kartenpuder befindet (es werden also einfach die Ecken des Tuches nach oben genommen und der untere Teil in dem sich der Puder befindet wird zu gedreht). Mit dieser Quaste kann man ganz einfach die betroffenen Stellen betupfen und somit den Kartenpuder gleichmäßig auf die gewünschten Stellen auftragen.

Wie schon weiter oben erwähnt, ist unbedingt darauf zu achten, Staubbildung zu vermeiden. Am besten sollte die Anwendung, egal ob mit Tüte oder mit Quaste, immer im Freien oder in gut belüfteten Räumen passieren.


Anwendungsmöglichkeiten des Kartenpuders

Kartenpuder wird meist zum Wiederaufbereiten von alten Spielkarten benutzt. Kartenprofis verwenden Kartenpuder allerdings auch zum Vorpräparieren von Spielkarten. 

Die Anwendungsmöglichkeiten von Kartenpuder lassen sich wie folgt zusammenfassen:
  • Zum Wiederaufbereiten von alten / abgenutzten Spielkarten 
    Die abgenutzte und ungleichmäßige Oberfläche wird wieder aufbereitet und die Karten erhalten nahezu die ursprünglichen Gleiteigenschaften zurück.

  • Zum Aufbereiten minderwertiger Spielkarten
    Oftmals ist das nötig, wenn man für einen Effekt einen bestimmten Kartentyp (z.B. wegen des Rückenmusters) benötigt, welcher allerdings kein allzu gutes Oberflächenfinish besitzt. Mit dem Kartenpuder können so auch Spielkarten mit ursprünglich schlechten Gleiteigenschaften und minderwertigem Oberflächenfinish recht gut gleitfähig gemacht werden.

  • Bei Effekten mit mehrfachen oder unterteilten Rau-Glatt-Präparationen
    Je kleiner die Raupräparation an einer Spielkarte ist, desto schwieriger wird es, die Karten richtig zu beherrschen. Daher werden zusätzlich zur Rau-Präparation die übrigen Stellen oftmals mit Kartenpuder behandelt. Hierdurch werden die unpräparierten Stellen noch glatter wodurch sich die Differenz des Reibungskoeffizienten zwischen rauen und glatten Stellen erhöht. So wird das Kartenspiel besser handhabbar.


Entfernen von Kartenpuder

Sollte einmal etwas Kartenpuder auf eine falsche Stelle gelangen (z.B. bei Rau-Glatt-Präparationen auf den rauen Bereich), so lässt sich der Kartenpuder mit etwas Spiritus ganz einfach wieder weg wischen.