Alkiphron gelang es trotz aller Mühen nicht, hinter das Trickgeheimnis zu kommen. Von der Fingerfertigkeit des Zauberkünstlers derart verunsichert würde er diesen niemals in sein Haus lassen, er schrieb: "Alles würde er mir stehlen und mir mein Haus völlig ausplündern".
Allerdings gehörte diese geschickte Manipulationstechnik bereits zur damaligen Zeit zum Standardprogramm eines Zauberkünstlers. Das Becherspiel bzw. Hütchenspiel dürfte somit sicherlich eines der ältesten Zauberkunststücke der Welt sein - wenn nicht sogar das Älteste!
Möglicherweise war das Becherspiel schon im Jahre 2200 v. Chr. bekannt. In einem Grab im ägyptischen Beni Hasan gibt es eine ca. 4000 Jahre alte Wandmalerei und auf dieser sind zwei Menschen mit umgedrehten Gefäßen dargestellt.
Laut den Erklärungen von mehreren Historikern handelt es sich hierbei höchstwahrscheinlich um eben diesen Zaubertrick - das Becherspiel.
Dieser Zaubertrick ist auch heute noch eine wichtige Standardnummer eines jeden professionellen Zauberkünstlers, obwohl sein Geheimnis schon in vielen Kinderzauberkästen enthüllt wurde. An diesem schönen Beispiel sieht man wieder einmal recht gut, dass es nicht auf das Trickgeheimnis sondern vor allem auf die Präsentation ankommt. Selbst ein uralter Zaubertrick dessen Geheimnis vielen Menschen bekannt ist, kann für eine Menge Unterhaltung sorgen.
Übrigens: Das Becherspiel hat sogar königliche Anhänger! Im Jahr 1978 präsentierte Prinz Charles das Becherspiel im Magic Circle in Großbritannien.